Stil
ohne
Rahmen
Es stand ihm auf die Stirn geschrieben
Erst vor ein paar Monaten bin ich umgezogen und habe mich jetzt endlich eingelebt. Es war aber auch nicht wirklich einfach sich von den alten Freunden und Verwandten abzukapseln und etwas ganz neues zu starten. Eigentlich bin ich ja eher der Familientyp, aber irgendwie hab ich nach meiner Trennung von Elisabeth endlich einen Farbwechsel gebraucht. Na gut, die alte Stadt ist gerade mal 2 Stunden entfernt, aber trotzdem ist das Leben hier ganz anders. Bei mir zu Hause hatte ich ja noch bei meinen Eltern gewohnt und war eigentlich nie so wirklich selbständig gewesen. Das ist jetzt komplett anders. Man kann eigentlich sagen, dass ich trotz meiner 24 Jahre erst jetzt so richtig aus dem Teenager Leben ausgebrochen bin. Von zu Hause habe ich nicht viel mitgenommen. Einzig und allein die Blickschutz Plissees mussten mit. Alles andere wurde komplett neu gekauft und schön eingerichtet.
Einen neuen Freund habe ich auch schon gefunden, zumindest dachte ich das bis vor ein paar Tagen. Als ich hier eingezogen bin hat mich nämlich sofort der Nachbar begrüßt. Er bot mir sofort an zu helfen und war dann auch wirklich mit Rat und Tat bei der Einrichtung der Wohnung dabei, auch beim Anbringen der Klemm Plissees. Auch beim Weggehen hat er mir geholfen und wir waren wirklich wie unzertrennlich. Schon am Anfang dachte ich bei Andreas, so heißt der Typ, dass er einfach zu nett ist und irgendwie etwas komisch zu sein scheint. Die ersten Wochen war das alles ganz normal. Doch dann irgendwann fing es an komisch zu werden. Er hatte mich immer wieder angegraben und angetatscht.
Als wir dann in einem Club waren hat er aber wieder mit Frauen getanzt und ich dachte mir, dass ich mir alles nur eingebildet hatte. Doch erst vor einer Woche hatten wir ausgemacht den neuen Action Streifen mit Bruce Willis im Kino anzuschauen. Plötzlich kam er näher und legte seinen Arm um mich. Ich habe den Arm sofort weggenommen und meinte was das soll. Er hat mir dann gestanden, dass er sich in mich verliebt hat. Irgendwie stand es ihm ja schon von vornherein auf die Stirn geschrieben, aber ich wollte das einfach nicht wahrhaben.
